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3D Drucker in Corona-Zeiten

In den letzten Monaten beherrschte auch im 3D Druck nur ein Thema die Schlagzeilen. Die kreativen 3D Druck Experten beteiligten sich weltweit an den Überlegungen, wie sie zur Bekämpfung der Pandemie beitragen könnten. Das fing mit relativ einfachen Schutzschilden fürs Gesicht an, weitete sich aber schnell zu einer ganzen Reihe von Entwicklungen aus.

So haben in den USA zwei Unternehmen eine Partnerschaft begonnen, um perfekt angepasste Nase-Mund-Masken per 3D Druck herzustellen.

Mit einer kostenlosen FaceApp kann jeder Kunde, dessen Iphone über eine TrueDepth Kamera verfügt, einen 3D Scan von seinem Gesicht durchführen. Das sogenannte FaceID, das damit erzeugt wird, kann zu einem 3D Druck Service geschickt werden und man erhält einen individuell 3D gedruckten Rahmen samt Maskenstoff als fertige Nase-Mund-Maske. Da diese Unternehmen in den USA natürlich Geschäft machen wollen, sind diese Masken mit 40 US-Dollar das Stück allerdings nicht gerade billig. Besitzer eines 3D Druckers können den Druck mit einer kostenlosen STL-Datei auch selbst durchführen.

Viel günstiger sind die 3D Druck-Masken eines großen 3D Druck Herstellers für Flugzeug- und Raketenteile. Mit einem ganz minimalistischen Design wird ein Rahmen gedruckt, der mit Gummibändern und ganz verschiedenen Filtermaterialien zur Maske ausgestattet werden kann. Vom Klimaanlagenfiltern bis zu Papiertaschentüchern reicht die Bandbreite. Der Kunststoff für den Rahmen kostet man gerade neun Cent, und so setzt die US-Marine den Entwurf ein, um die Matrosen zu schützen. Ebenfalls günstig ist die 3D Druck-Entwicklung einer Maske für Kinder.

Zwei kleine Kunststoffkörbchen aus einem Gittergeflecht werden einfach ineinander geschoben, nachdem ein beliebiges Filtermaterial dazwischen gelegt wird. Dann kann die Maske aufgesetzt werden. Der Clou dabei ist der Abstand der Maske vom Gesicht, der viel Raum für ein Luftreservoir bietet. Damit ist das schnelle Atmen beim Laufen und Springen viel leichter.

Aber längst nicht nur Nase-Mund-Masken, FFP3-Masken oder Gesichts-Schilde werden mit 3D Druck hergestellt. Natürlich gehören auch Schutzbrillen dazu. Aus dem 3D Drucker kommen aber noch so einige weitere Sonderanfertigungen:

  • 3D-gedruckte Sohlen aus einem speziell flexiblen Material sind als Spende für Krankenhauspersonal gestiftet worden.
  • Mit 3D Druck entstehen derzeit spezielle Griffe für die russische Eisenbahn, die auch mit dem Arm bedient werden können.
  • Spezielle Bauteile für die Beatmungsgeräte werden beschleunigt mit 3D Druck hergestellt.
  • Mit dem 3D Druck werden jetzt wiederverwendbare Schnelltests produziert, die in Großbritannien mobil eingesetzt werden und die Testzeit radikal verkürzen.
  • Millionen von mit 3D Druck erzeugten Nasen- und Rachenabstrichen sowie Teststäbchen sind im Einsatz.
  • Sogar ein Handschuhabstreifer aus dem 3D Druck hilft jetzt, die Einmalhandschuhe ohne Eigengefährdung auszuziehen.

Beeindruckend ist vor allem die Geschwindigkeit der neuen riesigen 3D Drucker. Die Firma EnvisionTEC druckt eine Million Nasenabstriche am Tag.