Exorbitante Beispiele für den Erfolg des 3D Drucks
Mit dem weltweiten Erfolg kommt meist auch das große Geld. Mit dem großen Geld kommen manchmal auch große Ideen und die Möglichkeit sie zu realisieren. Nein, die Rede ist nicht vom 3D Druck, sondern von Panic! at the Disco. Die sollte man kennen. Mit Songs wie High Hopes und Death of a Bachelor hat sich die Band ganz nach oben gespielt.
Dabei sind sie schon seit jeher mit Videos auf dem letzten technischen Stand aufgefallen. Jetzt kommt auch ein Bestandteil der Anlage des Drummers dazu. Immerhin dreieinhalb Jahre hat sich Dan Pawlovich mit dem 3D Druck, einem 3D Druck Entwickler und letztendlich mit der Firma Stratasys Direct Manufacturing beschäftigt, bevor er kürzlich seinen Prototyp vorgestellt hat. Es ist eine Snare Drum, die einen wesentlich sauberen und schärferen Ton haben soll als all ihre Kollegen aus der zerspanenden Bearbeitung. Dabei ist diese Drum nur eine von drei Drums, die Stratasys aus unterschiedlichen Werkstoffen produziert hat. Alle drei klingen sehr verschieden und sehen auch komplett anders aus. Eins haben sie laut Pawlovich jedoch gemein: Ihr Klang ist präziser. Pawlovich wäre kein echter Vertreter der geschäftstüchtigen jungen Musikergeneration, wenn er nicht schon weiter denken würde. Er baut auf eine additive Fertigung durch die bekannten Schlagzeughersteller.
Braucht jemand eine neue Leber?
Das klingt natürlich etwas böse. Aber wenn sich die neue Nachricht bestätigt und es mit der Forschung so weitergeht, steht einem 3D-Druck von Organen bald nichts mehr im Wege. Der Clou ist dabei die Verwendung der eigenen Zellen desjenigen, der das Organ benötigt. Diese müssen vorher “mal eben” noch zu Stammzellen umprogrammiert werden. Das hört sich an wie Science Fiction, ist aber schon verbriefte Realität. Brasilianische Forscher behaupten jetzt, eine funktionsfähige wenn auch kleine Leber in 90 Tagen gedruckt zu haben. Dieses Mini-Organ soll demnach alle wichtigen Funktionen erfüllen, nämlich die Sekretion der Galle, das Abspeichern von Vitaminen und die Produktion von Proteinen. Diese Art Mini-Organ nennt sich hepatisches Organoid.
Diese Sensation würde an die gleiche Stelle rücken mit dem bio-gedruckten Herz aus dem 3D Drucker einer israelischen Forschungsgruppe aus 3D Experten und Medizinern. Letzte große Schwierigkeit ist die dauerhafte Überlebensfähigkeit durch den Botenstoff-Austausch der dazu verwendeten Zellen. Einen neuen Ansatz dafür beschreiben die Brasilianer. Sie berichten, dass sie die bisher in die für den 3D Druck verwendete Bio-Tinte eingelagerten individuellen Zellen zuvor in Sphäroide umgewandelt hätten. Sphäroide sind zusammengefasste Zellhaufen, die wesentliche Eigenschaften miteinander teilen. So sei es möglich gewesen, die für das Weiterleben unabdingbare Kontaktfähigkeit der späteren Zellen wesentlich länger aufrechtzuerhalten. Der beschriebene Zeitraum von 90 Tagen umfasst dabei
- die Phase der Blutabnahme,
- die Umwandlung der Blut-Zellen in Stammzellen,
- die Ausdifferenzierung der Zellen in Leberzellen
- die Integration in Sphäroide
- der Druck mit dem 3D Drucker
Die gedruckten Zellstrukturen müssten dann 18 Tage lang reifen, bzw. kultivieren. Während dieses Zeitraums seien ihre Funktionsmarker genau beobachtet und keine Abnahme festgestellt worden.